Wie wunderbar das Nicht-Duale
EH MA HO! Lehre über die nicht-duale Sichtweise der Gnosis als das radikale Erleuchtetsein
Zunächst möchte ich Ihnen ein kleines Stück eines tibetischen Textes vorlesen. Es geht so:
EH MA HO! Diese fabelhafte und wunderbare Tatsache ist das Geheimnis aller perfekten Buddhas. Von dem, was keinen Ursprung hat, hat alles, was ist, seinen Ursprung genommen, indem es seinen Ursprung genommen hat, bleibt es dennoch das, was keinen Ursprung hat.
EH MA HO! Diese fabelhafte und wunderbare Tatsache ist das Geheimnis aller perfekten Buddhas. Von dem, was niemals endet, scheint alles zu enden, doch in dem Enden bleibt es das, was niemals endet.
EH MA HO! Diese fabelhafte und wunderbare Tatsache ist das Geheimnis aller perfekten Buddhas. Von dem, was keinen Ort hat, kommt alles, was sich finden läßt, doch obwohl es sich finden läßt, bleibt es das, was keinen Ort hat.
EH MA HO! Diese fabelhaft und wunderbare Tatsache ist das Geheimnis aller perfekten Buddhas. Von dem, was nicht objektivierbar ist, kommt alles, was objektivierbar ist, dennoch indem es so objektivierbar ist, bleibt es das, was ist nicht objektivierbar ist.
EH MA HO! Diese fabelhafte und wunderbare Tatsache ist das Geheimnis aller perfekten Buddhas. Von dem, was weder kommt noch geht, kommt alles, was kommt und geht, und doch bleibt es in diesem Kommen und Gehen das, was weder kommt noch geht.
Vor einer langen Zeit, so ungefähr zehn Jahren, laß ich das und verbrachte einige Tage damit, darüber nachzusinnen. Wenn ich in Meditation saß, hielt’ ich die Verse in meinem Geist und betrachtete sie auf einer nicht-konzeptuelle Weise, indem ich sie mit einer un-konzeptuellen Art ohne gedankliche Ausarbeitung umgab. Und dann hatte ich eines Nachts einen Traum, in dem Longchenpa und dann Jigme Lingpa und dann Do Khyentse erschienen und jeder gab mir eine Vielzahl von Lehren, in denen einige dieser Verse und der Begriff EH MA HO erleutert wurden.
EH MA HO ist ein Ausruf des Erstaunens. Es ist eine exklamatorische Ausgelassenheit. Und um dies zu verstehen, mußt Du einen Moment darüber nachdenken, denn dies ist keine philosophische Aussage. Es ist eine Aussage des bloßen Gefühls, aber des Gefühls gegründet in dem Weisheitsgeist der Buddhas. Es ist also ein üppiger Ausruf, der einem Fluss und seinen Ufern gleicht, weil es ein üppiger Ausruf ist, der uns in eine Gestalt oder eine gewisse Disposition von Gefühl und Geisteszustand hineinziehen soll. Das Gefühl der Verwunderung, das entsteht, wenn der Geist im Nicht-Konzeptuellen ruhen darf, und in diesem Sinne eine Form gibt, wie das Ufer eines Flusses, aber es ist auch untrennbar mit der authentischen Natur unseres Seins, also ist es auch der Fluß, der durchfließt. Bei einem solchen Gebet sind die Worte der Lehren der Buddhas auf diese Weise keine bloße Philosophie, sondern tatsächlich Siddhi oder spirituelle Kraft, sie zu lesen ist eine Praxis an und für sich und sie zu betrachten, wobei die unterste Ebene der Betrachtung eine intellektuelle ist, aber die höchste Ebene, die Disposition der Lehre der Buddhas in unserem Sein in einer nicht-konzeptuellen Nicht-Ausarbeitung zu halten, dies ist die höchste Form der Betrachtung.
Alle Lehren von Nyinthig, die Lehren der Herzessenz oder die Thugthig, die Essenz der Herzenslehren, die aus der Nyingmapa-Tradition hervorgehen, sind die Lehren über diese ausrufende Ausgelassenheit. EH MA HO, die Lehren des Wunders des Geistes ruhen in strahlender Offenheit. Eine Phrase wie EH MA HO hat zwei verschiedene Aspekte, wenn wir ihn in Bezug auf die von uns praktizierten Praktiken betrachten. Es hat eine provisorische Bedeutung und eine endgültige Bedeutung. Die endgültige Bedeutung ist die Bedeutung des Ausdrucks in Wahrheit, es ist die Bedeutung davon gemäß dem Weisheitsverständnis der Buddhas. Die vorläufige oder provisorische Bedeutung davon ist die Bedeutung, die auch gegeben werden könnte, um Wesen gemäß ihrer Tendenzen zu nützen. Provisorische Lehren sind Lehren, die nach reinem Weisheitsverständnis nicht unbedingt definitiv zutreffen, aber sie sind Lehren, die notwendig sind, um uns auf den Stufen des Pfades zu führen. So könnte man also mit der vorläufigen Bedeutung davon beginnen, oder man könnte mit der endgültigen Bedeutung beginnen. Aber im Rahmen dieser Belehrung, werden wir mit der endgültigen Bedeutung beginnen. Und die endgültige Bedeutung ist der Ausruf der Disposition oder Dimension des geräumigen leuchtenden Geistes, der nicht anders oder untrennbar von Kunzang Yabyum - Kuntuzangmo und Kuntuzangpo und ihrer untrennbaren Vereinigung ist. Das Männliche und das Weibliche und die untrennbare Vereinigung von ihnen, die die mysteriöse Ganzheit ausmacht, die nicht lokalisierbar ist, nicht objektivierbar- die Ganzheit der gnostischen Wahrnehmung. Wie einmalig und wie wunderbar und wie erstaunlich! Es gibt diese Eigenschaft des Erstaunens; Wie erstaunlich, dass Kunzang Yabyum, die männlichen und weiblichen Dharmakaya Lehrer, als Subjekt und Objekt im Bereich der Wesen auftreten und dabei vollkommen nicht-dual bleiben. Die Essenz dieser Belehrung ist die Art und Weise, in der erleuchtete und nicht erleuchtete, reine und unreine Erscheinungen niemals von Kunzang Yabyum abweichen. Ob Du Dich in den sechs Räumen von Samantabhadra befindest oder in den unreinen Bereichen der Lebewesen, du bist trotzdem nie von der vollkommenen leuchtenden Ganzheit abgewichen, die Kunzang Yabyum ist. Es ist einmalig, wie erstaunlich, daß selbst in Täuschung verlorene Wesen nirgendwo anders sind oder irgendetwas anderes als die Dimension und die Disposition einer vollkommenen vollständigen erleuchteten Buddha-Natur.
In der Vision, die ich vor einigen Jahren von Longchenpa in dieser Nacht hatte, erschien er im Traumzustand im Raum des Geistes und sagte: „Ich bin dein eigener Tathagata“, der Tathagata hier ist Buddha. „Ich bin dein eigener Tathagata, der gekommen ist, um den Tathagata dem Tathagata zu offenbaren.“ Dies ist ein Satz, den du in Longchenpas Lehren findest, um zu verstehen, wie es dein eigener ist. . . Ich dachte neulich, als ich darüber nachdachte, daß ich vielleicht einen Autoaufkleber machen würde, auf dem steht: „Ich bin dein eigener Tathagata.“ Buddha selbst erscheint Buddha selbst, um Buddha selbst zu enthüllen. Der große Zen-Meister Bodhi Dharma sagte einmal: „Nur ein Buddha kann Buddhas befreien.“ Ein Buddha kann keine Lebewesen befreien. Buddhas können nur Buddhas befreien. Der Tathagata scheint den Tathagata zu befreien, kein fühlendes Wesen.
Also, jeder erlebt den Geist und die Objekte des Geistes, wenn wir uns auf Kunzang Yabyum besinnen. Im Allgemeinen versteht man unter Kuntuzangmo die offene, leere Weite und unter Kuntuzangpo die leuchtenden Strahlen von dieser Weite. Kuntuzangmo ist Leere und Kuntuzangpo ist die Leuchtkraft dieser Leere, die diese Leere durchdringt. Es gibt eine Belehrung, die ich in derselben Nacht erhalten habe und die Kunzang Yabyum und die Drei Sphären heißt. Sie erklärt die Art und Weise, in der Kuntuzangmo auf der Grundebene die offene, leere, Weite ist und Kuntuzangpo die Strahlen; es muß auch verstanden werden, daß Kuntuzangmo das Objekt der Wahrnehmung ist und Kuntuzangpo ist der Wahrnehmende. Dies kann manchmal verwirrend sein, da die Leute annehmen würden, dass Kuntuzangpo das Objekt von Kuntuzangmo, der Wahrnehmenden, ist. Dies ist jedoch eine wichtige Lehre, da es auch erklärt werden kann, daß Kuntuzangpo das ist, was fixiert und Kuntuzangmo ist das, was ergriffen wird. In den Lehren von Tsa Lung wird auch aufgeführt, dass der weiße Tropfen zum Subjekt und der rote Tropfen zum den objektiven Erscheinungen wird. Dies wird ausführlich in Karmapa Rangjung Dorje’s “The Profound Inner Principles” erläutert.
Der Weg, dies zu verstehen, ist zu verstehen, daß die Natur aller Phänomene Leere ist. Der Buddha hat einmal gesagt, daß für diejenigen, die allwissend sind, das Wort allwissend alles Kennen bedeutet und nur aus dem Erkennen besteht. Es bedeutet nicht, dass der Buddha weiß, was morgen alle Aktienkurse sein werden. Was bedeutet es, wenn wir sagen, daß der Buddha allwissend ist? Es bedeutet nicht, daß der Buddha weiß, was Sie gestern zu Mittag gegessen haben. Also, was heißt das? Es bedeutet, daß der Buddha die Natur aller Phänomene kennt. Es gibt keine Phänomene, deren Natur Buddha nicht kennt. Der Buddha sagte für diejenigen, deren Sehen allwissend ist, das Sehen bedeutet, daß alles, alle Phänomene, nicht existent sind. Sie sind völlig und vollkommen leer, das ist das unkonventionelle weitere sehen, weiter sehen ist hier eine Übersetzung des Begriffs lha tong.
Wenn Sie Shine- und Lha-Tong-, Samatha- und Vipassana-Übungen praktizieren, dann stellt sich eine bleibende Ruhe ein und dann gibt es Weiteres Sehen. Und dieses Weitere Sehen ist das Sehen der Allwissenden. Daß alle Erscheinungen leer sind, dass die Natur der Phänomene selbst Leere ist. Daß der Grundraum der Phänomene leer ist. Daß die Natur der Phänomene selbst Leere ist. Und diese Natur der Phänomene, die Leere ist, ist nicht anders als der Grundraum der Phänomene. „Höre Oh Sariputra, Form ist Leere und Leere ist Form. Die Form ist nichts anderes als die Leere, und die Leere ist nichts anderes als die Form. “Dies ist das vollständige Verständnis der zweiten Umdrehung des Rades des Dharma. Das zweite Drehen des Rades der Prajnaparamita Sutras vervollständigt sich im Verständnis von Dzogpachenpo.
Also, wenn Sie die Art und Weise verstehen, wie alle Erscheinungen selbst Leere sind, dann sind reine und unreine Phänomene genau dasselbe, darin das sie diese leere Natur haben. Vergnügen hängt vom Schmerz ab, und der Schmerz hängt vom Vergnügen ab, sie sind voneinander abhängig entstanden, und sie sind frei von der innewohnenden Realität und haben daher die Natur der Gleichheit. Und die Natur der Gleichheit ist leuchtende, weite, offene Leere. Erscheinungen selbst, rein oder unrein, sind genau dasselbe, indem sie die Natur von Gleichheit und Nichtexistenz haben. Sie haben keine innenwohnende Existenz. Konditionierte Phänomene sind einfach leer und ihre Natur ist ungeboren und ursprünglich rein, unabhängig davon, wie sie erscheinen.
Vor ein paar Wochen hielt ich einen Vortrag über die Silbe AH als die ungeborene Natur aller Erscheinungen. Alle Erscheinungen weichen nicht von der Silbe AH ab. In Do Khyentse’s Termas erscheint Prajnaparamita als die Silbe AH im Herzen von Yeshe Tsogyel. Das ist die Essenz; Die höchste Essenz aller Erscheinung ist die ungeborene Silbe AH. Und weil alle Erscheinungen diese ungeborene leere Realität haben, ist die Natur von Phänomenen genau Kuntuzangmo. Wenn du einen Gegenstand siehst, was Du siehst, ist Leerheit, was Du siehst ist ungeboren und daher ist es Kuntuzangmo, die die ungeborene leere Weite ist. Deshalb wird der rote Tropfen, der weibliche Tropfen, der die Natur der Leere hat, zu Gegenständen, weil Gegenstände die Natur der Leere haben. Der grundlegene Raum der Phänomene und die Phänomene selbst sind identisch, indem sie die gleiche Natur der Leere haben. Die leere Natur der Phänomene ist genau Kuntuzangmo - alle Objekte der Erscheinung. So ist Kuntuzangpo, der Strahlende, die Strahlen des Weisheitsgeistes, die niemals vom Weisheitsgeist abschweichen. Kuntuzangpo ist das, was die Natur von Objekten und den grundlegenden Raum von Phänomenen erkennt. Der strahlende Gewahrsein des Tathagata verläßt niemals den weiten, unverstellten Raum. Alle Objekte als untrennbar mit dem grundlegenden Raum der Phänomene verbunden zu kennen. Das ist das Subjekt, Kuntuzangpo. Also Kuntuzangpo, die Strahlen der Weisheit, des reinen Wissens, ist also keine Erkenntnis von diesem oder jenem Ding. Keine Verdinglichung oder Konkretisierung leerer Erscheinungen zu Objekten, die dann als definierbare Tatsachen oder Stückchen der Erkenntnisse ergriffen werden können. Stattdessen, wenn Erscheinungen und Objekte in ihrer grundlegenden Natur ruhen dürfen, um als ungeborene Silbe AH zu verbleiben, dann wird das Kennen zu reinem Wissen, - reine Gnosis, unmittelbares Leben. Dann umarmen die Strahlen des Weisheitsgeistes das Objekt, ohne ein konkretisiertes, getrenntes Subjekt und Objekt zu werden. Also, umfaßt die natürliche Ausstrahlung von Kuntuzangmo die Objekte, ohne sie zu konkretisieren. So wird Kuntuzangmo zu den Objekten der Erscheinung, die an sich leer sind. Also Kuntuzangpo, die Weisheitsstrahlen, die den Weisheitsgeist selbst erkennen, begegnen diesen Objekten und vereinen sich perfekt mit ihnen, weil dieser sich selbst erkennende Weisheitsgeist niemals aus dem grundlegenen Raum der unkontrollierten großen Offenheit abweicht. Es ist einfach die Leuchtkraft, die diesen grundlegenen Raum durchdringt. "Kuntu" bedeutet "alles" und "zangpo" bedeutet "gut". Zangpo ist die Tatsache, daß nichts das Land des grundlegenden Raumes verläßt, daß, egal ob Phänomene rein oder unrein sind, sie den grundlegenden Raum nicht verlassen, sonst wäre es nicht „alles“. Kuntuzangmo ist die Allgute Natur reiner und unreiner Erscheinungen. Kuntuzangpo ist die Allgute Selbsterkennung der Natur der Erscheinungen.
Wenn Erscheinungen durch diese strahlende, selbsterkennende Weisheit erkannt werden, dann werden Erscheinungen als Buddhas, Bodhisattvas und Buddha-Gefährten in Einheit erkannt. Selbst wenn Phänomene als unrein erscheinen, wären die Erscheinungen immer noch nicht authentisch verirrt, da es keinen Ort gibt, zu dem man verirren könnte. Es gibt keinen Ort, an dem sie sich aufhalten können, außer dem grundlegenden Raum der Phänomene, der Kuntuzangmo ist, und es gibt keine Möglichkeit, dass sie verweilen, außer als Leere. Also, Erscheinungen können nirgendwo oder in irgendeiner Weise von Kuntuzangmo getrennt sein. Ob sie nun als rein oder als unrein erscheinen, sie haben immer noch dieselbe fundamentale Ganzheit.
Derjenige, der sich dessen bewußt ist, ist Kuntuzangpo - die Strahlen des Weisheitsraums. Kuntuzangmo ist der Raum selbst. Kuntuzangpo ist die Strahlkraft der Weisheitsgnose. Kuntuzangmo sind die leeren Objekte, die durch dieses lebendige Wissen erkannt werden. Alle Erscheinungen, ob rein oder unrein, sind also nichts anderes als die Vajra-Königin, die Silbe AH. EH MA HO! Wie erstaunlich, wie erstaunlich diese fundamentale Weisheit! Denn was könnte erstaunlicher sein als das, was könnte erstaunlicher sein als die Tatsache, dass selbst unreine Erscheinungen nichts anderes als Kuntuzangmo sind? Was könnte erstaunlicher sein als die Tatsache, dass selbst die fünf Gifte nichts als Kuntuzangmo sind und die Erfahrung der fünf Gifte nichts anderes als Kuntuzangpo ist? Wie erstaunlich! Wie wundersam! Wie erstaunlich! Und wenn Sie sich wie die Ufer und der Fluss in diese Disposition hineinfühlen können, dann prägt diese Disposition selbst die Qualität der Gnosis. Die konstruierten konzeptionellen Ausarbeitungen in deinen verzweifelten und sorgenerfüllten Versuchen, das Problem der Erscheinungen zu lösen, sind also gelockert. Weil alle Erscheinungen schon frei sind in der Buddha-Natur. Und wenn es entspannt ist, dann befreit sich konzeptuelles Wissen, das immer grundlegend auf einem Problem basiert, und lößt sich im Raum selbst auf und wird zu einer nicht-konzeptuellen, nicht-ausarbeitenden Gnosis.
Erscheinungen scheinen aufzutauchen, aber sie sind wie Träume und leer, sie sind ursprüngliche leere Reinheit. Dies ist der grundlegende Raum der Phänomene und die Weisheit, die dies erkennt, ist Kuntuzangpo, der Liebhaber. Wir haben also das Männliche und das Weibliche und die Vereinigung der beiden. Und wenn Sie das verstehen, können Sie die Art und Weise verstehen, in der Kuntuzangmo und Kuntuzangpo die fünf Weisheiten werden. Sie breiten sich aus der Leere heraus, die nicht anders als Kuntuzangmo ist und der Weisheit, es zu wissen, Kuntuzangpo. Erscheinungen entstehen in der Weite des Raumes, und die Weisheit, die sie erkennt, ist die Weisheit dieser Weite des Raumes. Erscheinungen entstehen wie Bilder in einem Spiegel ohne wesentliche Realität, und die Weisheit, die dies erkennt, ist die spiegelähnliche Weisheit. So wird Kuntuzangpo die spiegelgleiche Weisheit der fünf Buddha Familien, wird die fünf Buddhas und Kuntuzangmo wird die Buddha-Gefährtin dieses Buddhas. Wie der Himmel, der erscheint und doch frei ist, auf irgendeine bestimmte Weise zu verweilen.
Es gibt einen großen offenen Gleichmut und dann die Weisheit, die diesen Gleichmut verwirklicht. Selbst Konzepte, die entstehen und sich dann in endlose Angezogenheit, Zurückweisung und Gleichgültigkeit verstricken- die drei Gifte -, wenn sie richtig verstanden werden, sind unbegründet und leer. In Wirklichkeit gibt es keine drei Gifte, es gibt nur einen weiten, offenen Raum für das unterscheidene Gewahrsein und dann gibt es eine Weisheit, die dieses unterscheidenen Gewahrsein erkennt. Dieses unterscheidene Gewahrsein selbst ist Kuntuzangmo als einer der fünf Buddha-Gefährten. Die Weisheit, die das unterscheidene gewahrsein verwirklicht, ist eine der fünf Buddhas der fünf Buddha-Familien.
Alle Erscheinungen, die als ungeborene Silbe AH verweilen, sind frei von Kommen und Gehen und erscheinen dennoch. Die Leerheit ist leer und doch erscheint sie. Erscheinungen sind leer und erscheinen dennoch. Leerheit ist leer und doch erscheint sie. Das lesen Sie immer wieder in Miphams Buddha Puja. Und hier ist die Essenz dessen, was es bedeutet. Frei von Kommen und Gehen und doch erscheinen sie, dies ist das alles vollbringende Gewahrsein und die Weisheit, die dies erkennt, ist der Buddha Amoghasiddhi der Karma-Familie. Also, in den fünf Buddha-Familien ist der Buddha der Karma-Familie Amoghasiddhi Kuntuzangpo, wenn seine Weisheitsstrahlen die Grundlage der leeren Natur des Kommens und Gehens erkennen. Diese Weisheit ist Amoghasiddhi, und die tatsächliche leere Grundlosigkeit aller Erscheinungen ist Kuntuzangmo, die als Samaya Tara auftritt. Und dann haben wir hier das Buddha-Paar. Wie wunderbar! Dies ist die definitive Bedeutung von EH MA HO. Es ist definitiv, denn so sind die Dinge tatsächlich. Es ist definitiv, weil dieses Verständnis nicht von der Realität abweicht. Es irrt nicht dahin, die authentische Existenz von verblendeten Wesen zu akzeptieren. Verblendete Wesen und Buddhas sind im grundlenen Raum der Phänomene identisch. Buddhas und Lebewesen sind identisch darin, daß sie leer sind. Buddhas und Lebewesen sind in ihrer ursprünglichen Reinheit identisch. Buddhas und Lebewesen sind identisch, indem ihre Erscheinung das Objekt ist, das Kuntuzangmo ist, und ihre Weisheit, die dies erkennt, Kuntuzangpo ist- die Strahlen der Weisheitsgnose, des reinen Wissens. Das ist also die definitive Lehre über die Bedeutung von EH MA HO.
Die provisorische Lehre von EH MA HO ist, daß EH MA HO die Aussage ist, wie erstaunlich und wie wunderbar es ist, daß Lebewesen inmitten dieser Reinheit, die niemals von den Grundphänomenen des Raumes abweicht, in Verwirrung geraten. Auf diese Weise verstehen wir dann in einigen Texten die Kultivierung von Bodhicitta und in den konfessionellen Praktiken auch die Kultivierung des Verständnisses, dass es im Grundraum der Phänomene nie Unreinheit gegeben hat, sondern Lebewesen, die in verwirrter Konzeptualität, in Vorstellungen von rein und unrein, verloren gegangen sind. Wie erstaunlich, dass diese Tatsache der echten Begebenheit der Dinge vor Lebewesen verborgen sein kann, ein Selbstgeheimnis sein kann!
Manchmal hört man den Begriff "Selbstgeheimnis" in tantrischen Lehren. Selbstgeheimnis bedeutet, dass niemand es vor dir versteckt, es gibt keinen Unterdrücker, der es vor dir versteckt hat. Manchmal wird dies als extrem geheim bezeichnet, weil die Täuschung selbstverdichtend ist und einen geschlossenen Umlauf erzeugt, und innerhalb der Logik dieser geschlossenen Umlaufes gibt es überhaupt kein Entrinnen. Es ist das maximale Geheimnis, weil du es von dir selbst fernhälst, und deshalb, weil du es von dir fernhälst und niemand anderes es von dir fernhält, kann dich niemand anderes davon befreien. Ein äußeres Wesen kann also nicht vorbei kommen und dich von dem Selbstgeheimnis befreien, das du vor dir selbst bewahrst; daß das Sein leer ist.
Was ist also die Hoffnung? Nun, es gibt nur eine Hoffnung und das ist der Tathagata. Dein eigenes Tathagata erscheint vor Dir um deinen Tathagata zu befreien. Ich bin dein eigener Tathagata, Buddha nature, das vor Dir erscheint, um Dich aus dem selbst-geheimen Gefängnis der Täuschung zu befreien. Also, in liebevoller Güte gibt es den Ausruf EH MA HO aufgrund dessen, daß Konzeptualisierung auftaucht, Erscheinungen werden in Welten fixiert und Objekte entstehen als Verwirrung - Glück, Trauer, Sklaverei und Befreiung; all dies entsteht, weil die Konzeptualisierung darauf fixiert ist. Wenn Du jedoch erkennst, dass die Konzeptualisierung selbst unbegründet ist, dann ist dies die erkennende Weisheit, die Weisheit, die den Buddha verwirklicht, und das Gewahrsein dieser erkennenden Weisheit ist das Erkennen des Gewahrseins, das die Buddha-Gefährtin ist.
Als Kind habe ich dieses Spiel gespielt. Wenn ich einschlafen wollte, hielt ich meinen Arm direkt über den Kopf und stellte mir dann vor, dass mein Arm in Beton eingeschlossen war, und ich würde mich mehr und mehr darauf konzentrieren, bis ich das Gefühl hatte, dass ich meinen Arm nicht mehr bewegen konnte. Ich würde das tun, bis es mich ausflippte. Ich wusste, dass es nur ein hypnotischer Trick war, aber ich war selbst in diesem Moment noch beängstigt, obwohl der Arm selbstverständlich nicht in Beton eingeschlossen war. Longchenpa gibt ein Beispiel, wo das wie ein Knoten ist; Sie stellen sich ein Seil vor, das in einen Knoten gebunden ist. Nichts kann den Knoten lösen, außer der Konzeptualisierung, die den Knoten von Anfang an gebunden hat. Aber letztendlich kann nichts den Knoten lösen, außer der Erkennung der grundlosen und leeren Natur von Konzeptualizierung. Die Grundlosigkeit der Erscheinung, das ungeborene Verweilen und die leere Natur der Erscheinungen; nur erkennen, das Erscheinungen und die fundamentale Raumhaftigkeit der Phenomäne, niemals voneinander abschweifen- diese Weisheitsverwirklichung, die Strahlen der Weisheit, die dies verwirklichen, Kuntuzangpo, begeht erneut die Vereinigung mit Kuntuzangmo ein und alles wird korrigiert. EH MA HO! Wie wunderbar! Das Mitgefühl als dein eigener Tathagata erscheint, um Dir zu offenbaren, daß Du einen Knoten in die Raumhaftigkeit selbst-gebunden hast.
Dies ist die provisorische Bedeutung von EH MA HO. EH MA HO! Wie erstaunend Buddha’s Belehrungen, welche die Offenbarung unseres eigenen Tathagata’s sind, entworfen, um den Knoten des Raumes aufzubinden! Das ist das provisorische Verständnis, weil es auf der Vorstellung von fühlenden Wesen, die von der Weisheit abgekommen sind, basiert, von fühlenden Wesen, die in Knoten glauben, die im Raum geknotet sind und wieder aufgebunden werden müssen. Die entgültige Bedeutung ist, daß Kuntuzangpo und Kuntuzangmo immer in perfekter, makelloser, reiner Vereinigung sind, egal ob Erscheinungen rein oder unrein sind, ob sie Buddhas oder fühlende Wesen sind, sie verirren sich nicht von dem grundlegenen Raum- alle Erscheinungen sind komplett und ganz in dem grundlegenen Raum der Phänomene. Also, besinnt Euch auf beide dieser Verständnisse. Wie wunderbar, daß die liebende Güte und das Mitgefühl der Buddhas als unser eigener Tathagata innerhalb der verirrten Daseinsbereiche der Wesen erscheint, um uns dazu selbst-auszutricksen, den selbst-gebundenen Knoten aufzubinden, was uns selbst-austrickst in die Selbst-Offenbarung der selbst-geheimen Natur von Erscheinungen und Gewahrsein!
EH MA HO! Wie wunderbar, der grundlegende Raum der Phänomene!
t.k., tsogyelgar, traktung khepa, traktung yeshe dorje